Katholischer Bruderbund

Am 31. August 2020 wurde die Liberal-Katholische Kirche in Deutschland eigenständig und unabhängig. Als Ergebnis der Ablösung von der Liberal-Catholic Church progressive branch entstand nun in direkter Folge eine eigenständige Kirche, die sich der Tradition seit 1916 verpflichtet fühlt, jedoch ihre Kirchlichkeit neu begründet hat.

Neuer Bund

Der Katholische Bruderbund formierte sich im unmittelbaren zeitlichen Umfeld der Unabhängigkeitserklärung vom 21. August 2020 und zeigt einen Weg auf, der in Freundschaftlichkeit und Zusammenwirken bekannte ökumenische Modelle weit übersteigt.

  • Gleichwohl bleiben Tradition und Eigenständigkeit der jeweiligen Bruderkirche vollständig erhalten.
  • Der Bund fußt auf Vertrauen, Ehrwürdigkeit und Offenheit. Nur durch die Bereitschaft und Intelligenz der beteiligten Kirchenleitungen konnte eine Geistliche Leitung für die LKK in Deutschland in direktem Anschluss an die Ablösung von der LCC möglich werden.
  • Die Unabhängig-Katholische Kirche und die Liberal-Katholische Kirche schreiten in brüderlicher Verbundenheit unter der geistlichen Leitung von Erzbischof Karl-Michael Soemer in eine gesicherte kirchliche Zukunft.
  • Die administrative Leitung der LKK wird durch Generalvikar Daniel Becker sichergestellt.
  • Zu diesem Anlass wurde das Kanonische Rechtswerk der LCC abgeschafft und wird zu gegebener Zeit durch einen Minimal-Codex ersetzt, der prospektiv im Bruderbund als Grundlage der Kirchlichkeit im organisatorischen Sinne dienen kann.
  • Erzbischof Karl-Michael Soemer ist weiterhin leitender Bischof der Unabhängig-katholischen Kirche. Ihm steht bei der Leitung der UKK der Bischofsvikar der Schweiz, Patrick Scheiner, zur Seite.

 

Geehrte Tradition, zeitgemäßes Handeln, freiheitliche Lebensgestaltung

Als ehemalige Diözese der reformierten Synode der Liberal-Catholic Church steht Deutschland nun mit einem Bischof aus der Mathew-Sukzession (Apostolische Nachfolge) am Anfang einer neuen Tradition, die sich geringfügig im Sinne der Prinzipien von der seit 1916 bestehenden LCC unterscheidet.

  • Liturgie und sakramentale Struktur bleiben vollständig erhalten.
  • Die Liberal-Katholische Kirche in Deutschland wird administrativ nicht durch eine Allgemeine Bischofs-Synode gelenkt und administriert, sondern durch den jeweiligen Ordinarius geleitet.
  • Jede Gemeinde oder Region organisiert sich eigenständig.
  • Strikte Normen hinsichtlich der Konzelebration entfallen, um im Bereich des Altardienstes größere ökumenische Möglichkeiten zu eröffnen.
  • Es existieren keinerlei Ab- und Anhängigkeiten oder Verbindungen zu Geheimgesellschaften, Orden oder sonstigen kirchenfremden Organisationen, die mit Lehrinhalten, Verhaltensnormen oder Ideologien auf Geistliche, Kleriker oder die Gemeinschaft als Ganzes einwirken können.
  • Sämtliche Speisever- und gebote (z.B. Vegetarismus, Veganismus) oder sonstige Verhaltensrichtlinien (z.B. hinsichtlich Alkohol- und Tabakkonsum) sind gänzlich abgeschafft.
  • Forschungswege wie z.B. die Theosophie oder Anthroposophie sind Gegenstand der jeweiligen wissenschaftlichen Arbeit des Einzelnen, jedoch keine verbindlichen Lehrinhalte der Kirche, wenn auch z.B. die Werke Rudolf Steiners, C.W. Leadbeaters und J.I. Wedgwoods weiterhin sehr geschätzt und für Forschung und Bildung verwendet werden.

 

Rückbezug auf Bischof Arnold Harris Mathew

  • Die Liberal-Katholische Kirche bezieht sich zwar in ihrem liturgischen und kirchlichen Selbstverständnis auf die Tradition der Liberal-Catholic Church seit 1916, beginnt jedoch hinsichtlich der Sukzessionslinie (Apostolische Nachfolge) erneut bei Bischof Arnold Harris Mathew als in der Alt-Katholischen Nachfolge konsekrierten Bischof.
  • Somit ist die Liberal-Katholische Kirche in Deutschland kein schismatischer Ableger bekannter Zweige der LCC, sondern ein vollständig neuer Kirchenkörper im Liberal-Katholischen Geistwirken.

 

 


Statuten

 

  • Der Katholische Bruderbund wurde (nach einer Erprobungszeit [post tempus iudicium]) am 31. August 2020 begründet und besteht seit diesem Tage.
  • Der Katholische Bruderbund besteht aus allen Geistlichen, Klerikern, Altardienern, Messdienern und Mitgliedern der Unabhängig-katholische Kirche und der Liberal-Katholischen Kirche.
  • Weitere Kirchen / Gemeinschaften können dem katholischen Bruderbund beitreten, wenn die Bündnispartner dies einstimmig beschließen.
  • Als Bündnispartner im Sinne der Administration gelten die dafür eingesetzten höchsten Organe der jeweiligen Bruderkirche.
  • Die Geistliche Leitung der jeweiligen Bruderkirche ist ein Bischof.
  • Die administrative Leitung der jeweiligen Kirche ist ein Bischof oder Priester als Generalvikar.
  • Sollte eine der Bruderkirchen ihre Geistliche Leitung verlieren, gilt die Geistliche Leitung der anderen Bruderkirche als vollgültige und anerkannte Geistliche Leitung beider Kirchen. Jene Geistliche Leitung trägt Sorge für die Wiedereinsetzung einer neuen Geistlichen Leitung für die Sedisvakanz der Bruderkirche.
  • Die Traditionen, Lehren, Textkörper, Satzungen und Ordnungen der Kirchen bleiben vollständig erhalten und werden von den jeweiligen Kirchenleitungen verwaltet. Änderungen jener haben keine Auswirkung auf die Freiheit der Bruderkirche.
  • Das jeweilig bestehende Kirchenrecht oder die Rechtsprechung der jeweiligen Kirchenleitung darf nicht zum Nachteil der Mitglieder der Bruderkirche wirken.
  • Geistliche Handlungen, Zelebrationen, Sakramentenspendungen, Segnungen, Weihen und Urkunden der Bruderkirchen werden innerhalb des Bruderbundes als vollgültig und vollständig von Geistlichkeit und Kirchenvolk als Ganzes anerkannt.
  • Die Kleiderordnungen der Bruderkirchen bleiben jeweilig bestehen und können angeglichen oder jeweilig verändert werden.
  • Die Ausbildung von Klerikern und Geistlichen kann gemeinschaftlich erfolgen.
  • Der Katholische Bruderbund wird gelöst, wenn die Leitungen der Bruderkirchen es wünschen und verfügen.