Apostolische Nachfolge

+Arnold Harris Mathew

Die apostolische Nachfolge in der LKK leitet sich von der alten Kirche der Niederlanden ab, die zuweilen die „Jansenistische“ genannt wird. Das Niederländische Volk hat mit charakteristischer Gastreundschaft vielen unglücklichen jansenistischen Flüchtlingen, die aus Frankreich und Belgien geflohen waren, um der Verfolung durch die Jesuiten zu entgehen, Asyl gewährt. Als Ergebnis davon wurde die Niederländische Kirche selbst der Mitschuld an der jansenistischen Ketzerei angeklagt, eine Anklage, von der sie wiederholt behauptet, sich von ihr entlastet zu haben.

Ihr Erzbischof Peter Codde wurde 1704 abgesetzt. Ein Versuch, ihr einen nicht aus Holland stammenden Nachfolger aufzuzwingen, bestärkte die Niederländische Priesterschaft nur in ihrem Widerstand gegen Rom, dessen Einmischung sie als ungesetzlich ansah, die Kirche hat seither diese Stellung der Unabhängigkeit beibehalten. Schließlich wurde einer von ihnen durch einen gewissen Bischof Varlet zum Episkopus erhoben. Der letztere war als Bischof von Ascalon in „partibus infidelium“ und Koadjutor des Bischofs von Babylon geweiht worden.

Am Abend seiner Weihe erhielt er die Nachricht vom Tode des Bischofs von Babylon, dem er deshalb auf dem bischöflichen Stuhl nachfolgte. Auf seinem Weg nach Babylon kam er durch Holland und als einen Akt christlicher Barmherzigkeit erteilte er dort einigen hundert Kandidaten die Firmung, die in Abwesenheit eines Bischofs auf dieses Sakrament warteten. Da er sich durch diese Tat den Unwillen des Papstes zugezogen hatte, kehrte er nach Holland zurück und verblieb dort für den Rest seines Lebens.

Bischof Varlet kam dann der holländischen Kriche zu Hilfe und weihte für sie nacheinander vier Erzbischöfe von Utrecht, von denen die ersten drei starben, ohne die Bischofswürde weitergegeben zu haben. Varlet selbst war im Jahr 1719 vom Bischof von Matignon in Paris zum Bischof geweiht worden, der seinerseits 1693 von dem berühmten Jacques Benigne Bossuet, dem „Adler von Meaux“, geweiht worden war. Bossuet führte seine bischöfliche Abkunft über den Ezbischof le Tellier zurück, ein Sohn des Großkanzlers von Frankreich, bis zum Kardinal Antonio Barberini, dem Neffen des Papstes Urban VIII. Die Gültigkeit der durch Bischof Varlet erteilten Weihe war natürlich unbestreitbar, und daher werden auch die Weihen der sogenanten Holländischen Jansenistischen Kirche überall als gültig anerkannt.

Als das Vatikanische Konzil vom Jahre 1870 die Unfehlbarkeit des Papstes erklärte, weigerten sich eine Anzahl führender Gelehrter unter der Führung von Dr. Ignaz von Döllinger, dem bedeutendsten Kirchenhistoriker seiner Zeit, eine Neuerung der Lehre von so weittragender Bedeutung anzunehmen. Es bildeten sich unabhängige Gemeinden, die im Gegensatz zu dem Neukatholizismus von Rom, den Titel „Alt-Katholiken“ annahmen. Dieser Bewegung gelang es, sich die bischöfliche Nachfolge von der Holländischen Kriche zu sichern, welche heute mit ihr vereinigt ist. Die Alt-Katholische Kirche ist daher eine Katholische Kirche, die von Rom unabhängig ist und unanfechtbar gültige Weihen hat.

Die Apostolische Nachfolge 1739 – 1916
Name Konsekration
1. Dominikus Marie Varlet
2. Petrus Johannes Meindaart  1739 Erzbischof von Utrecht
3. Johannes van Stiphout  1745 Bischof von Haarlem
4. Gualtherus Michael van Nieuwenhuizen  1768 Erzbischof von Utrecht
5 Johannes Broekman  1778 Bischof von Haarlem
6. Johannes Jacobus van Rhijn  1797 Erzbischof von Utrecht
7. Gijsbertus Cornelius de Jong  1805 Bischof von Deventer
8. Willibrordus van Os  1814 Erzbischof von Utrecht
9. Johannes Bon  1819 Bischof von Haarlem
10. Johannes van Santen  1825 Erzbischof von Utrecht
11. Hermanus Heijkamp  1853 Bischof von Deventer
12. Casparus Johannes Rinkel  1873 Bischof von Haarlem
13. Gerardus Gul  1892 Erzbischof von Utrecht
 14. Arnold Harris Mathew  28.April 1908 Bischof von Großbritannien und Irland, 1911 Erzbischof ; +1919
15. Frederick Samuel Willoughby, M.A.(Cantab.)  28.10 1914 Bischof
16. Rupert Gauntlett  26.09.1915 in London zum Bischof geweiht
17. Robert King   26.09.1915 Bischof, 1916 Assistenz-Bischof in England, +1954
18. James Ingall Wedgwood  1913 von Bischof Mathew in London zum Priester geweiht, am 13.02.1916 in London unter Bischof Willoughby, Bischof King und Bischof Gauntlett zum Vorsitzenden Bischof geweiht, 1923 resignierte er als Vorsitzender Bischof, 1926 Kommissarischer Bischof für Teile von Europa. + 1951
Alle danach geweihten Bischöfe der LCC leiten ihre Weihen von Bischof Wedgwood her.


Die Liberal-Katholische Kirche in Deutschland setzt respektive ihrer Sukzession
seit der Unabhängigkeitserklärung am 21. August 2020 wieder bei Arnold Harris Mathew an.
15. Karl-Michael Soemer 30.10.2016
31. August 2020: Bischof der Liberal-Katholischen Kirche in Deutschland
Regionarbischöfe der Liberal-Katholischen Kirche in Deutschland
Amtszeit Name
1935-1937 Nyssens, Ernest
1938-1946 LKK verboten Nationalsozialismus
1946-1955 Vreede, Adriaan
1955-1962 Lauppert, Norbert
1962-1985 Ringer, Gustav letzter deutscher Bischof
1985-1986 Taylor, Eric
1986-2001 Hammer, Rudolf letzter österreichischer Bischof
2001-2005 Hooker Ian (LCC old synod) Schisma, Übergangszeit
2003-2005 Tom Degenaars (LCC new synod) Schisma, Übergangszeit
Beginn der Okkupationszeit
Unterbindung jeglicher Bischofskonsekrationen für Deutsche
Ordinarius als Kommissärbischof:
Rt. Rev. Dr. Evert Anders Sundien (2005-2020) +15.09.2020
2005-2011 Warnon, M. Okkupationszeit
2011-2016 Zinsow, J. Okkupationszeit
2016-2020 Warnon, M. Okkupationszeit
2020
21. August
Ende der Okkupation und Autarkie
Neugründung der Liberal-Katholischen Kirche in Mathew-Sukzession
2020 Soemer, Karl-Michael Bischof Protektor
2020
31. August
Soemer, Karl-Michael Erzbischof
(Katholischer Bruderbund)