Aus gegebenem Anlass möchten wir uns kurz zum Thema “Ehe für alle” äußern.
Das Sakrament der Ehe spenden sich die Menschen gegenseitig vor dem Altar. Der/die Priester/in segnet diese sakramentale Zeremonie feierlich im Namen der Kirche ein und macht die Verbindung sozusagen “amtlich”.
Diese Tatsache ist nichts neues – nur wurde dies selten unter Nicht-Theologen oder sog. Laien wirklich trennscharf diskutiert; denn zu traumatisierend waren die Botschaften, besonders von seiten des römischen Imperiums, zu den verschiedenen Konfigurationen einer Eheverbindung.
Im Verlauf der “Kirchengeschichte” und ebenso in unendlich vielen medialen Erörterungen wurden dramatische Beleidigungen gegenüber nicht-heterosexuellen Menschen über die erwachende Menscheit in der Postmoderne wiederum “im Namen der Kirche” gestreut. Wer konnte als Betroffener noch in einen liebenden Christus IN dieser “Kirche” vertrauen?
Die aktuellen Veränderungen in der BRD senden ein neues Signal aus, und nicht-imperiale Kirchen wie z.B. die LKK und die UKK untersteichen mit ihren aktuellen Erklärungen diesen Schritt.
Das Sakrament der Ehe
Liturgie zu Trauung in der Liberal-Katholischen Kirche
Bei aller Freude über die politischen Abstimmungsergebnisse sei aber auch erwähnt, dass unsere Wahrnehmung in Bezug auf das, was wir Menchen im Kosmos sind und bedeuten geschärft bleiben sollte:
Menschenrechte sind immer schon existent und können nicht von einem wie auch immer gearteten System “gewährt” oder “geschaffen” werden.
Es kann immer nur die Frage sein, inwieweit ein Herrschaftssystem (Staat, Kirche, Gemeinschaft, Bund etc.) es seinen Untertanen einräumt, diese unauslöschlichen Rechte wahrzunehmen, ohne dass sie Repressalien dafür erleiden müssen. Daran können wir messen, wie wahrhaft religiös ein System ist – folglich: wie demütig die jeweiligen “Führer*innen” ihren Dienst dem Allgöttlichen weihen und somit die Gotteskindschaft in sich und jedem/jeder anderen erkennen.